Jährliche Praxisübung im Heim St. Elisabeth

Die nach der Feuerwehrdienstvorschrift 7 geforderte jährliche Ausbildung der Atemschutzgeräteträger fand in der Zeit vom 28. bis 29.03.2014 statt. Die insgesamt 20 Teilnehmer, darunter auch 4 Gruppenführer, wurden im theoretischen wie auch praktischen Teil durch die beiden Ausbilder Andreas Deist und Andre´ Popp auf den neusten Wissensstand im Atemschutzbereich gebracht.

Die gebildeten vier Arbeitsgruppen mussten zunächst im theoretischen Teil unterschiedliche Fragebögen beantworten. Darunter befanden sich Fragen wie:

    • Was versteht man unter den Einsatzgrundsätzen im Atemschutz?
    • Wie werden Notrufe richtig abgesetzt?
    • Den Unterschied zwischen Filtergeräte und Atemschutzgeräte beschreiben und deren Einsatzvarianten aufführen
    • Welche Ausrüstungsgegenstände gehören in das „Kölner-Rettungspaket“? und
    • Wie werden die Rettungsgeräte durch den Rettungstrupp eingesetzt

Einzelne Suchmethoden im Innenangriff, um vermisste oder verletzte Personen in verrauchten Räumen aufzufinden, sind weitere Bestandteile des Fragebogens, die mit praktischen Ausführungen ergänzt werden mussten. Diese effiziente Unterrichtsmethode wurde von allen Beteiligten positiv bewertet, da der Lernerfolge bedeutend höher einzustufen ist, als bei einer reinen Monolog gehaltenen Unterrichtseinheit.

Die praktische Ausbildung folgte am darauffolgenden Tag im Kellergeschoss des Alten- und Pflegeheims Ev. St. Elisabeth in Herleshausen. Durch Nebelmaschinen wurde der ehemalige Küchenbereich eingenebelt, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sah. Eingeschlossene und verletzte Personen wurden durch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Herleshausen gemimt.

Nach Auslösen der Brandmeldeanlage wurde durch den Einsatzleiter am Feuerwehrtableau die Melder-Gruppe lokalisiert, die durch den Brandausbruch ausgelöst hatte. Mit der dafür bereitgestellten Laufkarte konnte zügig der direkte Erkundungsweg im Inneren des Gebäudes bis zur Einsatzstelle im Kellerbereich aufgenommen werden. Lautes Geschrei der Verletzten war zu hören, ein weiteres Vordringen in den nächsten Brandabschnitt aufgrund der dann entstehenden Rauchausbreitung nicht mehr möglich.

Schnell wurde klar, dass das Eindringen ins Gebäude und damit die Rettung der Eingeschlossenen nur über die Gebäudeaußeneingänge einen Erfolg versprechen. Die zum Einsatz kommenden fünf Trupps mussten unter den wachsamen Augen der beiden Ausbilder das gehörte nun gekonnt in die Praxis umsetzen. Wie schwer das Eindringen und die Orientierung in verrauchten Gebäudeteilen sind, wurde den Geräteträgern sehr schnell wieder klar. Unter Einsatz der Wärmebildkamera konnten Personen ausfindig gemacht werden und die Rettung eingeleitet werden. Dazu musste zunächst den Personen eine Brandfluchthaube über den Kopf gestülpt werden. Die Brandfluchthaube verhindert das Eindringen von Brandrauch und macht eine Rettung von eingeschlossenen Personen durch verrauchte Räume erst möglich.

Die bereitstehenden drei Rettungstrupps wurden abschließend dann auch noch gefordert. Der über Funk abgesetzte Hilferuf „Meday, Meday, Meday“ veranlasste zu schnellem Handeln, die eigenen verletzten Einsatzkräfte aufzufinden, um sie aus dem Gebäudebereich heraus zu holen. Hierbei kommt das „Kölner-Rettungspaket“ zum Einsatz..

Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz. Die Erkenntnisse aus der Übung wurden im Anschluss von allen Beteiligten analysiert. Positive Erkenntnisse aber auch Schwachpunkte aufgezeigt, um beim nächsten Mal noch besser gerüstet zu sein. „Eine anstrengende und schweißtreibende Ausbildungseinheit konnte dank der hervorragenden Ausarbeitung meiner beiden Ausbilder Andreas Deist und Andre´ Popp absolviert werden.

Ich bin Stolz über die von den unseren Atemschutzgeräteträgern gezeigte Leistung. Weiter so!“

Gemeindebrandinspektor

Udo Schulz

Veröffentlicht unter Einsatzabteilung, Übungen

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