Winterwanderung rund um den Ehrberg bei Breitau

Am 23. Januar haben sich 20 Brandschützer aus Herleshausen zur alljährlichen Winterwanderung in Breitau getroffen. Die vom Festausschuss ursprünglich geplante Strecke über die Boyneburg wurde aufgrund der geschlossenen Schneedecke kurzerhand angepasst, ohne jedoch auf das Highlight der Tour mit dem Blick vom Ehrberg zu verzichten. Dem leichten Nieselregen trotzend ging es zunächst über den ausgewiesenen Wanderweg „Eichhörnchen“ in Richtung Ulfen, wo es die erste Geschichte zu erzählen gab.

Sie handelte über das „Leichenkreuz“, einem kreuzähnlichen Gedenkstein direkt an der B400 zwischen Ulfen und Breitau. An dieser Stelle sollen sich zwei, in wirtschaftlicher und frauentechnischer Hinsicht, konkurrierende Bauernsöhne aus Ulfen und Breitau gegenseitig den Kopf mit der Axt zertrümmert haben. Sie sind sich, so die Geschichte, in einer Unwetternacht auf der alten Fuhrstraße, oberhalb der heutigen B400 zwischen den beiden genannten Orten mit Ihren Pferdefuhrwerken begegnet, und begangen, nachdem sie sich durch das Aufhellen eines Blitzes erkannt haben, die grausame Tat, die jeder mit dem eigenen Leben bezahlen musste. Zur Mahnung haben die Mütter beider Söhne diesen Stein aufgestellt. Nach diesen doch sehr grausamen Ausholungen wurde nach ein paar weiteren Kilometern in dem schneebedeckten Ausläufern des Ringgaus erst einmal das Frühstück gereicht.

Kurze Zeit später erreichte die Wandergruppe den wunderschönen Aussichtspunkt des Ehrbergs, der erhaben über Breitau thront. Von hier aus ist das gesamte Ulfetal zu überblicken, was zur Erzählung der dort geplanten Bahnverbinden einlud. So war vor Beginn des ersten Weltkrieges sowohl eine Bahnverbindung zwischen Sontra und Hoheneiche, über Breitau und Wichmannshausen geplant, als auch eine in die entgegen gesetzte Richtung von Sontra nach Gerstungen über Ulfen und Richelsdorf.

Grund hierfür war der Kupferabbau in Hornel, für dessen Transport eine Lohrenbahn nach Sontra errichtet wurde, von wo aus das Kupfer nur mit großen Aufwand via Pferdegespannen nach Bebra usw. transportiert werden musste. Die Bahnstrecken sollten die Anbindungen verbessern, wodurch sich die Anrainerorte neben wirtschaftlichen auch touristische Vorteile versprachen. Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges und dem immer mehr aufkommenden Kraftfahrzeugsverkehr wurden diese Bemühungen dann aber wieder eingestellt. Ein Vergleich mit dem Planungsgerangel der bald in diesem Bereich entstehenden A44 lässt hierbei die ein oder anderen Parallelen erkennen.

Nach vielen Geschichten im Kopf und einigen Kilometern in den Beinen kehrten die Kameradinnen und Kameraden dann verdientermaßen zum Abschluss in den „Landgasthof zum Heiligenberg“ ein, wo der Abend seinen gemütlichen Ausklang gefunden hat. (fde)

 

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