Übung: Tiefbau-Unfälle halten Feuerwehr Herleshausen in Atem

Bei Reinigungsarbeiten in einem Kanalschacht zog sich ein Arbeiter schwere Verletzungen am Bein zu und konnte den Schacht nicht mehr alleine verlassen. Anwohner hörten die Hilferufe aus dem Schacht, dessen Abdeckung von einer unbekannten Person geschlossen wurde. Die eintreffende Feuerwehr sicherte den Bereich und beruhigte den Verletzten, der über Schmerzen und starke Luftnot klagte, bis ein mit Atemschutz ausgerüsteter Kamerad in den Schacht einsteigen konnte, um die Person über die sogenannte Bockleiter zu retten. Dies war der Beginn einer Reihe von Bauunfällen, die die Herleshäuser Brandschützer in den vergangenen Wochen auf Trab hielten. Im Übungsblock zum Thema „Technische Hilfe-Bauunfälle“, welcher zuvor von einer Theorie-Schulung eingeleitet wurde, waren die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Herleshausen mit zahlreichen neuartigen Problemen konfrontiert.

Im nächsten Szenario warfen die Bauarbeiten an der A44 ihren Schatten voraus: Einsturzgefahr an einem Tunnelportal, eine Person wird vermisst. Die Einsatzkräfte versuchten notdürftig das Portal (symbolisiert durch einen großen Container) mit dem vorhandenen Material abzustützen und retteten die Person aus dem gefährdeten Bereich. Hier wurde erstmals sehr deutlich wie komplex und vorallem materialintensiv die technische Hilfe bei Bauunfällen ist. Bei einem solchen Szenario kann die Feuerwehr lediglich die Erstmaßnahmen durchführen und Spezialkräfte anfordern. Für solch Einsätze gut vorbereitet und optimal ausgestattet ist beispielhaft das Technische Hilfswerk (THW).

„Eine Person in Baugrube verschüttet“ hieß es bei der vorerst letzten Übung zu diesem Themenblock. Die von der Leitstelle übermittelten Koordinaten führten die Kameradinnen und Kameraden zu einem Steinbruch im Ortsteil Nesselröden. Hier wurde bei Arbeiten ein Mitarbeiter in einer Baugrube verschüttet, ein weiterer Kollege konnte keinen Kontakt mehr mit seinem Kollegen aufnehmen und setzte den Notruf ab. Bei Eintreffen der Feuerwehr zeigte sich schnell, dass eine zeitnahe Rettung des Verschütteten aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (Gelände, sowie lange Wege) und des fehlenden Materials schwierig wird. Nachdem die Grube abgesichert war, begannen die Einsatzkräfte mit dem Abstützen der einsturzgefährdeten Grubenwände, bevor ein Trupp in die Grube steigen konnte um mit der Suche nach dem Verschütteten zu beginnen. Problematisch waren vor allem die Platzbedingungen in der Grube und die Tatsache, dass die Kameraden mit bloßen Händen nach dem Vermissten suchen mussten, um diesen nicht durch die eingesetzte Geräte zu verletzen.

Die Übungsleiter Daniel Harseim und Henrik Biehl zeigten sich zufrieden mit der Arbeit der Einsatzkräfte, gaben aber auch zu bedenken, dass gerade in diesem Bereich ohne Unterstützung durch andere Wehren und das Technische Hilfswerk die Mittel einer Feuerwehr sehr schnell erschöpft sind.

Besonderer Dank geht an die Firma Petrasch für die Unterstützung bei der Vorbereitung und das zur Verfügung stellen des Übungsgeländes.

Ihr habt Interesse an unserer Arbeit oder möchtet Teil unserer Mannschaft werden? Schaut doch einfach mal bei unseren Übungsdiensten vorbei. Wir freuen uns!

Text + Bilder: L. Deist

Veröffentlicht unter Allgemeines, Übungen

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