Gemeinsamer Großeinsatz am Abend mit drei Explosionen

Am gestrigen Abend (22.03.2019) saßen alle Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren der Gemeinde Herleshausen in der Mehrzweckhalle zusammen, um gemeinsam die Jahreshauptversammlung ab 20:00 Uhr durchzuführen. Doch diesmal sollte für die Wehren aus Herleshausen und Wommen alles anders verlaufen. Kurz vor der Versammlungseröffnung durch Gemeindebrandinspektor Matthias Sömmer ertönten die Pager und die Sirenen.

Schlagartig wurde es hektisch, da ein Brand eines Gefahrgut-LKW auf der Bundesautobahn 4 zwischen Gerstungen und Wommen in Fahrtrichtung Ost gemeldet wurde. Zügig wurden die Einsatzfahrzeuge besetzt und die Einsatzstelle aufgesucht. Beim Eintreffen wurde bereits klar, dass keine alltägliche Einsatzlage vorlag. Der mit Farben, Lacken und Reifen beladene LKW-Auflieger stand im Vollbrand. Neben meterhohen Flammen bildete sich eine dichte Rauchwolke. “Der Gefahrenbereich konnte nur durch Atemschutzgeräteträger betreten werden” so Daniel Harseim, stellv. Gemeindebrandinspektor der Gemeinde Herleshausen. Im Löscheinsatz war bereits die Feuerwehr Obersuhl, geführt von Einsatzleiter Marcel Bachmann. Im weiteren Verlauf wurden mehrere Einsatzfahrzeuge aus Eisenach, Bebra, Bad Hersfeld und Sontra angefordert. Durch ein gemeinsames starkes Aufbringen von Schaum konnte der Brand letztlich nach einer Stunde erstickt und auch ein Übergreifen des Brandes auf den angrenzenden Wald verhindert werden. Hierfür war neben Schaummittel auch viel Löschwasser erforderlich, welches durch die großen Tanklöschfahrzeuge zur Verfügung gestellt wurde. Glück im Unglück hatten die Einsatzkräfte, dass der LKW ca. 50 Meter vor der über die Autobahn verlaufende Starkstromleitung zum Stehen kam.

“Durch die gute und zielstrebige Zusammenarbeit konnten wir definitiv Schlimmeres verhindern” so Robert Klärner, Wehrführer der Feuerwehr Herleshausen. Seine Aussage wird besonders bekräftigt, wenn man auf die drei Explosionen von Fässern mit einem enormen Flammenball zurückblickt. “Die Hitzeentwicklung war gewaltig” beschreibt Erik Larbig, welcher als Atemschutzgeräteträger in unmittelbarer Nähe den Schaumangriff vornahm.

Neben den Löscharbeiten nahmen die Einsatzkräfte auch Schadstoffmessungen vor und überprüften den Ablauf des kontaminierten Löschwassers in das benachbarte Regenrückhaltebecken. Hierfür wurde auch die zuständige untere Wasserbehörde alarmiert.

Aufgrund der Einsatzlage waren neben den vorgenannten Feuerwehren auch die Kreisbrandmeister Patrick Kniest, Stefan Hertrampf (beide Hersfeld-Rotenburg), Jörg Biehl (Werra-Meißner) sowie der stellvertretende Brandschutzdezernent Mario Mißler (Regierungspräsidium Kassel) vor Ort. Abgesichert wurde der gesamte Bereich durch die Autobahnpolizei Bad Hersfeld. Für Verpflegung sorgte der DRK-Ortsverband Obersuhl.

Die Nachlösch- und Aufräumarbeiten dauerten bis ca. 1:00 Uhr in der Nacht. Bis zu diesem Zeitpunkt war die BAB 4 in Fahrtrichtung Ost komplett gesperrt.

Bilder: T. Hauss (FFW Herleshausen)

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