Die Freiwillige Feuerwehr Herleshausen sucht Mitglieder. Jetzt hat sie eine „Stellenanzeige im Ehrenamt“ entworfen, um neue Kräfte zu finden.
Herleshausen – Bei der Freiwilligen Feuerwehr Herleshausen schwelt es – das jedoch allein im übertragenen Sinn. Seit einiger Zeit schon plagt die Brandschützer ein gewichtiges Problem: Sie sind personell chronisch unterbesetzt, derweil wachsen Anzahl der Einsätze, Aufgabenfülle und Anforderungen. „Derzeit ist die Personalsituation in Herleshausen sehr angespannt“, bekräftigt der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Daniel Harseim.
Die Tagesalarmkräfte bilden sich aktuell überwiegend aus Schichtdienstlern – die bei einem Einsatz möglicherweise gerade frei haben – und aus Mitgliedern des gemeindlichen Bauhofes, von denen noch einige in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv sind. „Wegen Krankheitsfällen und Urlauben gibt es aber immer wieder Tage und Wochen, in denen nur eine sehr geringe Zahl an Einsatzkräften kurzfristig zur Verfügung steht“, erklärt Daniel Harseim. Wenn die Mitarbeiter des Bauhofes in den Ortsteilen arbeiteten, dann sei eine kurzfristige Verfügung auch nicht gegeben. Und die Situation verschärfe sich weiter: „Aufgrund einer personellen Änderung zum 30. Juni ist eine weitere Einsatzkraft im Tagesalarm seitens des Bauhofes weggebrochen. Dadurch stehen bei Einhaltung der Hilfsfrist nicht genug Einsatzkräfte für den Erstangriff zur Verfügung“, sagt der stellvertretende Gemeindebrandinspektor.
„Da bei einer Neueinstellung in der Stellenbeschreibung keine aktive Mitgliedschaft vorausgesetzt, gewünscht oder gefordert wird, werden wir wohl auch leider seitens der Gemeindeangestellten keine weitere personelle Aufwertung in der Tagesalarmbereitschaft erwarten können.“ Durch die folglich nötig werdenden Nachalarmierungen im größeren Radius würden zwar irgendwann die geforderten Kräfte ausreichen – das dauere aber deutlich länger, „und der Zeitfaktor ist bei Einsätzen der Rettungskräfte nun mal ein Schlüsselfaktor“.
Um Mitglieder zu gewinnen und für den so wichtigen Dienst am Nächsten zu begeistern, schlägt die Freiwillige Feuerwehr Herleshausen jetzt einen kreativen Weg ein: die „Stellenanzeige im Ehrenamt“. Schließlich sind ehrenamtliche Einsatzkräfte unbezahlbar, aber helfen zu können ist der größte Lohn. Die „Stellenanzeige“ richtet sich an Bewerber aus allen Herleshäuser Ortsteilen, die zwischen 16 und 65 Jahren alt sein sollten. Gesucht werden Menschen mit dem Herz, sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Erfahrung im Bereich der Feuerwehr ist zwar wünschenswert, aber keine Voraussetzung: „Quereinsteiger aus allen Bereichen sind gerne gesehen“, sagt Daniel Harseim. Melden können sich auch Einsatzkräfte aus anderen Feuerwehren, die zum Beispiel beruflich in Herleshausen beschäftigt sind und hier als Tagesalarmkräfte unterstützen können.
Und was wird dafür geboten? „Ein tolles, offenes Team; kostenfreie Weiterbildungen in den Bereichen Feuerwehrtechnik, Personalführung, Persönlichkeitsentwicklung, Erste Hilfe und vielem mehr“, werben die Herleshäuser Kameraden. Geboten werden weiterhin spannende Technik, regelmäßige Ausbildungsdienste und Teamevents sowie Sportveranstaltungen; bei Bedarf auch regelmäßige medizinische Vorsorgeuntersuchungen. Klar – die Arbeitszeit bei der Feuerwehr auf Abruf sind 365 Tage im Jahr an sieben Tagen in der Woche, 24 Stunden am Tag. Die Einsatztätigkeiten sind überwiegend in den Bereichen Brandbekämpfung und technische Hilfeleistung angesiedelt.
Wer künftig gern ein wichtiger Teil der Freiwilligen Feuerwehr Herleshausen sein möchte, der kann sich schnell und unkompliziert über Facebook (Feuerwehr Herleshausen), die Plattform Instagram (ff_herleshausen) oder auch die Homepage (ffw-herleshausen.de)melden. Aktive Einsatzkräfte stehen jederzeit gern als erste Ansprechpartner zur Verfügung. Und natürlich steht es jedem frei, unverbindlich bei den regelmäßig stattfindenden Übungsstunden vorbeizuschauen. (Emily Hartmann)
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