Was wie der Titel eines Thrillers klingt, stellte die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Herleshausen am vergangenen Freitag (06.12.2014) vor die ein oder andere Herausforderung.
Gegen 19:30 Uhr ging am besagten Freitag der Hilferuf eines verunfallten Jägers in der Leitstelle ein. Dieser wurde im Wald durch angeschossenes Wild stark verletzt und hat sich auf der Flucht verirrt; ein Szenario, was vor allem bei den vorherrschenden winterlichen Temperaturen schnell tödlich enden kann. Die Leitstelle konnte gerade noch den ungefähren Standort der Person mit Hilfe einer Handyortung bestimmen, bevor das Signal erlosch.
Nun musste alles sehr schnell gehen! Anhand der Koordinate, die die Leitstelle durchgegeben hat, mussten Gruppenführung und Mannschaft möglichst genau den Bereich eingrenzen, in dem die Person zuletzt geortet wurde. Anhand fundierter Kenntnisse auf dem Gebiet der Kartenkunde war schnell klar, dass es an den Seelenberg, in unmittelbarer Nähe zum Siegelshof, geht. Neben der Wehr Herleshausen waren auch der Rettungshubschrauber „Christoph 7“ und ein Rettungstransportwagen alarmiert. Beide wurden durch die Gruppenführer zum Ort des Geschehens gelotst.
Dort angekommen machte sich die eine Gruppe dran einen Hubschrauberlandeplatz einzurichten; die andere Gruppe durchkämmte derweil, „bewaffnet“ mit der erst neu angeschafften Wärmebildkamera, das relevante Waldstück. Nach kurzer Zeit konnte der Jäger, ca. 120 kg schwer und bewusstlos, auf einem Hochsitz gefunden werden. Wie man sich vorstellen kann, fingen die Herausforderungen damit erst an.
Gesichert auf einem Rettungsboard (eine Art Trage aus Kunststoff), das wiederum mit einer Steckleiter verbunden wurde, konnte die Person sicher aus 3m-Höhe gerettet und dem Rettungsdienst übergeben werden.
Damit endete ein sehr realitätsnaher Übungsabend, der zum einen Kenntnisse auf dem Gebieten der Kartenkunde, der Personensuche und der Knoten & Stiche voraussetzte, als auch Elemente der Höhenrettung und den Umgang mit dem Digitalfunk schulte.
Nach erfolgter Verlastung aller Gerätschaften ging es anschließend zum Aufwärmen und Stärken zurück zum Gerätehaus. Feuerwehr ist eben Abwechslung pur!
Text: F. Deist, Bilder: A. Deist
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