Überrascht zeigten sich zuletzt die Feuerwehrangehörigen der Feuerwehren aus Herleshausen und Wommen. Aber zunächst zur Geschichte. Am 08.04.2015 kam es gegen 14:30 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall im Bereich der Landesgrenze zwischen Hessen und Thüringen. Auf der Landstraße zwischen Wommen und Neustädt prallten insgesamt drei Fahrzeuge zusammen, die Einsatzstelle erstreckte sich auf etwa 300 Meter. Bei dem Unfall wurde eine Person schwerverletzt im PKW eingeklemmt und konnte nur durch die hydraulischen Rettungsgeräte der Feuerwehr aus dem demolierten Auto befreit werden. Hierzu wurde innerhalb kürzester Zeit die Fahrertür herausgenommen sowie die B-Säule des Fahrzeuges durchtrennt. Die Einsatzabteilungen aus Wommen und Herleshausen waren mit insgesamt 20 Einsatzkräften vor Ort.
Das verunfallte Auto von Frau MaleyNun, knapp vier Monate später, besuchte Frau Martina Maley die örtliche Feuerwehr aus Herleshausen und bedankte sich für ihre Rettung. Frau Maley wurde damals unverschuldet in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und schwerverletzt. Sie musste durch die Feuerwehr befreit werden. Ihren Dank brachte Frau Marley in einem Dankessschreiben zum Ausdruck. Mit freundlicher Genehmigung darf die FFW Herleshausen folgende Dankesworte veröffentlichen:
„Ich möchte jetzt in dem kleinen Durchgang sein, der von der Wäschekammer in mein Schlafzimmer führt. Er hat eine gerade und eine schräge Wand, die in Höhe etwa einer Herrenkommode zu einer geraden Wand abknickt. In der Dachschräge, denn es ist der ausgebaute Dachboden, gibt es ein liegendes Fenster. Im Winter zeigt es den Himmel und es ist in dem kleinen Raum dadurch hell und freundlich. Im Sommer sehe ich in ein grünes Laubdach. Dann ist es angenehm kühl im Schatten der alten Eichen, unter denen das Haus steht. Fast ist es, als wohnte ich mit den Vögeln im Schutz der Bäume.
Aber ich sitze im Rollstuhl und kann nicht nach Hause. Mein Genick ist gebrochen und ein Bein. Es wird noch dauern, bis ich zu meinen Tieren und den alten Bäumen zurückkehren kann. Ich werde zurückkehren, weil es so viele wunderbare, warmherzige Menschen gibt. Sie haben mich aus dem Auto geschnitten, gerettet, begleiten mich, bis ich wieder laufen kann.
Feuerwehrmänner und –frauen, Sanitäter und Helikopterpiloten, Notärzte, Chirurgen, Schwestern und Pfleger, Reinigungs- und Küchenpersonal, Mitpatienten, die mir die Schuhe anziehen, Taxifahrer und Therapeutinnen, Freunde, die so viel für mich tun: mich besuchen, mit Blumen pflücken, mich ausfahren und mit mir spielen, meine Tiere versorgen, den Garten, meine Wäsche waschen, notwendige Besorgungen machen, mich mit Büchern und arabischem Kaffee versorgen und vor allem mit Freundschaft.
Von Euch habe ich mein Leben. Ihr gebt mir ein Zuhause. Ihr seid ein Teil von mir. Was ich tun kann ist, gesund werden und mit den Vögeln unter dem Himmel wohnen.“
Wir danken Frau Maley ganz herzlich für ihre rührenden Worte. Es ist ein tolles Gefühl und erfüllt uns gleichzeitig mit Stolz, wenn wir anderen Menschen aus lebensbedrohlichen Lagen retten können.
Neueste Kommentare