Zum Übungsdienst am vergangenen Donnerstag, dem 11.2.2016, bereiteten Daniel Harseim und Henrik Biehl – übrigens passend zum Tag des europäischen Notrufs 112 – eine Einsatzübung vor.
Nach der Alarmierung teilte die „Leitstelle“ mit, dass ein Notruf eines verunglückten Fallschirmspringers eingegangen ist, dessen Fallschirm sich nicht vollständig geöffnet hat, sodass er im Bereich der Mehrzweckhalle abgestürzt ist, aufgrund der fehlenden Rückmeldung des Verunfallten ist davon auszugehen, dass dieser zwischenzeitlich vermutlich ohnmächtig geworden ist und der Einsatz damit Dringlichkeit hat. Zügig rückte die Staffel mit dem Löschgruppenfahrzeug aus, um der Person zur Hilfe zu kommen. An der Einsatzstelle angekommen begann der Einsatzleiter zusammen mit dem Wassertrupp sofort mit der Lageerkundung, während der Angriffstrupp mit dem Maschinisten die Geräteablage mit Steckleiter, Spineboard und Erste-Hilfe- Koffer vorbereitete. Schnell war klar, dass die vermisste Person sich auf dem Dach befinden muss, sodass der Angriffstrupp über die Steckleiter auf das Dach der Mehrzweckhalle vorging. Aufgrund des Witterungsumschwunges war die Begehung des Flachdaches durch überfrierende Nässe erschwert, jedoch wurde die Person zwölf Minuten nach Alarmierung an der gegenüberliegenden Dachkante bewusstlos und verletzt aufgefunden. Aufgrund der Glätte und der medizinischen Dringlichkeit konnte die Person nicht auf dem Dach zur Leiter transportiert werden, sodass der am Boden verbleibende Trupp samt Gruppenführer die Leiter an der angrenzenden Gebäudeseite in Position brachte, während der Angriffstrupp den bewusstlosen Fallschirmspringer auf dem Spineboard fixierte. Über die Steckleiter konnte der Verunglückte nun sicher auf den Boden abgeseilt werden, wo er 20 Minuten nach Alarmierung an den Rettungsdienst übergeben wurde.
Nachdem auch der Angriffstrupp das vereiste Dach verlassen hatte, folgte eine gemeinsame Nachbesprechung des Einsatzes. Auch wenn durch das gute Zusammenarbeiten der Übungsteilnehmer der Einsatz trotz allem gut und sicher abgearbeitet werden konnte, ist die Zeit bis zur Übergabe der Person an den Rettungsdienst durchaus verbesserungswürdig. Kritisch war bei dieser Einsatzübung die geringe Fahrzeugbesatzung. Was bei dieser Übung aufgrund des zeitgleich stattfindenden Helferfests des Werra-Meißner-Kreises für die Unterstützung bei der Einrichtung der Flüchtlings-Notunterkünfte absehbar war, kann jedoch in der Tagesalarmbereitschaft schnell Realität werden.
Als zweiter Teil des Übungsdienstes stand ein Löschangriff auf Zeit auf dem Programm. Hierzu wurden die Positionen durch getauscht und durch die beiden Übungsleiter ergänzt. Mit nun fast Gruppenstärke galt es ab dem Einsatzbefehl „Wasserentnahme offenes Gewässer, der Angriffstrupp unter Atemschutz mit Sonderrohr zur Brandbekämpfung auf direktem Wege vor!“ in schnellstmöglicher Zeit mit den Löscharbeiten an einem fiktiven Fahrzeugbrand auf dem Kleinsportfeld zu beginnen. Während der Wasser- und Schlauchtrupp schnellstmöglich die Wasserentnahme vom Gewässer zum Fahrzeug aufbaute, rüstete der Angriffstrupp sich aus, setzte den Verteiler und machte mit Hilfe des Gruppenführers Zumischer, Schaummittel und das Schaumrohr einsatzbereit. Der Befehl des Angriffstrupps „Sonderrohr Wasser marsch!“ stoppte die Zeitnahme. Die Zeit von 3:45min wollten wir natürlich direkt unterbieten, sodass wir nach dem Rückbau gleich einen zweiten Angriff starteten. Nach 2:30min hätten wir diesmal mit dem Löscharbeiten beginnen können, die Zeitersparnis von immerhin 75 Sekunden konnte sich sehen lassen, Übungsleiter Daniel Harseim zeigte sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und kündigte schon Wiederholungen für spätere Übungen an – unser Ehrgeiz ist geweckt!
Nachdem nun unser fallschirmspringender Dummy seinen Sturzflug überlebt hat und alle Autos auf dem Kleinsportfeld gelöscht waren, kehrten wir in das Gerätehaus zurück, um zum geselligen Teil im Schulungsraum überzugehen.
Text: L. Deist
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