Der Festausschuss und die Wehrführung haben für die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Herleshausen vom 27. bis 29. Mai ein Vereinswochenende im Feuerwehrheim auf dem Meißner organisiert. Nach einem regnerischen Freitagmorgen klarte ab Mittag das Wetter endlich auf; beste Bedingungen also um die rund 20 Teilnehmer am Nachmittag im Feuerwehrheim begrüßen zu dürfen. Der Spießbratengrill glühte schon, genau wie die Erwartungen der Brandschützer, also ging es direkt nach dem Zimmerbezug auf den Barfußpfad. Dort bewegt man sich barfüßig auf hölzernen Pfaden und Tonplatten, Fellen, Mais- und Rapskörnern, was neudeutsch auch „natural walking“ genannt wird und teilweise einfach nur eins ist, nämlich schmerzhaft. Der erfrischende Gang durch die Schlammstufen und den kalten/klaren Wasserlauf gegen Ende der Anlage lässt aber wieder neue Lebensgeister frei und macht Freude auf mehr. Gegen Abend reichte Tobias Hauss dann nach über drei Stunden Garzeit endlich den schmackhaften Spießbraten, der von allen genüsslich verspeist wurde. Dieser Abend ging noch sehr gesellig bis in die Nacht, in der noch die eine oder andere Geschichte erzählt und die menschliche Bindung zueinander gestärkt wurde.
Für die größten Geschichtenerzähler nahm die Nacht am nächsten Morgen gegen halb acht ein abruptes Ende. Nach einem reichhaltigen Frühstück übernahm Florian Deist das Zepter und führte die Mannschaft in fünf Stunden über den am Feuerwehrheim vorbeigehenden Premiumwanderweg P1. Zunächst ging es fast 1,5 km bis zum Schwalbenthal, die Reste einer ursprünglich rund zehn Häuser umfassenden Bergbausiedlung, steil bergauf, wo die Teilnehmer Wissenswertes über die Geologie und die 400 Jahre dauernde Bergbaugeschichte des “Königs der nordhessischen Berge” lernen durften. Das nächste, hart erkämpfte Zwischenziel stellte die Kalbe dar, an dessen Flanken ab 1949 übertage Kohle für den Salzsiedebetrieb in Bad Sooden-Allendorf und das große Kraftwerk in Kassel abgebaut wurde. Hierdurch ist der Kalbesee entstanden, der bis zu 30m tief und ca. 20.000m2 groß ist.
Den P1 folgend wurde der Frau Holle Teich links liegen gelassen, die Kitzkammer war das nächste Etappenziel, dessen charakteristische fünfeckige Säulenbasalte das Überbleibsel vulkanischer Aktivität vor ca. 5 Millionen Jahren sind. Nach ca. 2,5 Stunden machte sich nun Hunger unter der wanderlustigen Gruppe breit, der in der Nähe des Naturfreundehauses in Form eines Picknicks gestillt wurde.
Das letzte Highlight dieser Tour stellten die Seesteine dar, einem Naturdenkmal aus mächtigen Basaltgesteinen. Der Hinweg war sicher kein Problem, da es über einen breiten Feldweg bergab ging. Der Rückweg jedoch, über Steinstufen, verwurzelten Wegen und steile Passagen, lies auch den Letzten kräftig ins Schwitzen kommen und stellte ein gutes Training für die bevorstehenden Atemschutz-Streckendurchgänge dar.
Erschöpft aber glücklich kehrten die Kameradinnen und Kameraden gegen 15 Uhr wieder im Feuerwehrheim ein, wo bei Kaffee und Kuchen die leeren Akkus wieder gefüllt und das herrliche Frühsommerwetter genossen wurde. Es dauert nicht lange, da trafen noch weitere Gäste und Teilnehmer der Freiwilligen Feuerwehr ein, so dass die Gruppe für das bevorstehende Abendbrot mit Würstchen und Steaks vom Grill auf über 25 anwuchs. Gesellig aber wehmütig ging auch dieser letzte Abend zu Ende.
Am nächsten Morgen wurde nochmal reichhaltig gefrühstückt und anschließend die Koffer gepackt, bevor der Heimweg angetreten wurde. Dieser ging über Datterode, wo sich die Jugendfeuerwehr aus Herleshausen auf dem Feuerwehrtag der Gemeinde Ringgau gegen fünf weitere Jugendfeuerwehren durchsetzte und bei den Wettkämpfen den ersten Platz belegte. Einen besseren Abschluss für dieses Feuerwehrwochenende kann man sich kaum vorstellen.
Das Feuerwehrheim Meißner, mitten im Wald direkt oberhalb des Jugenddorfes angesiedelt, ist als Ausflugsziel für eine Mehrtagesfahrt absolut zu empfehlen und kann auch privat gebucht werden. Der Reisegruppe der Freiwilligen Feuerwehr Herleshausen hat dieses Wochenende jedenfalls sehr viel Spaß gemacht und wird allen Teilnehmern sicherlich in guter Erinnerung bleiben. (fde)
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