Vor kurzem war es endlich wieder einmal so weit, für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Herleshausen wurde ein Einsatzwochenende organisiert. Ziel des zweitägigen Spektakels war es, den Kindern und Jugendlichen die Arbeit der Feuerwehr anhand nachgestellter Einsatzszenarien so nah wie möglich zu bringen. Hierfür haben sich André Popp und Andreas Deist schon einige Wochen vorher mit der Planung des Wochenendes beschäftigt, wobei weder Zeit noch Mühen gescheut wurden. Auftakt war am späten Freitagnachmittag. Zunächst wurden die Schlafplätze für die bevorstehende Nacht im Schulungsraum aufgebaut. Im direkten Anschluss bereiteten sich die Jugendfeuerwehrmitglieder auf die erste Alarmierung vor. Hierzu fand eine Einweisung für die vorhandenen Löschfahrzeuge statt. Schließlich sollte beim ersten „Einsatz“ alles glatt laufen. Danach wurde für das leibliche Wohl gesorgt, natürlich durfte hierbei die Pizza nicht fehlen.
Gegen 22:00 Uhr war es dann so weit, die Melder ertönten unüberhörbar. Dank des extra angebrachten Monitors in der Fahrzeughalle konnten die Jungs und Mädels schnell erkennen, was auf sie wartete. Gemeldet wurde ein fiktiver Brand zwischen Herleshausen und Wommen. Schnell zogen sich die Jugendlichen ihre Uniformen an und besetzten das Löschfahrzeug. Der Maschinist der Einsatzabteilung brachte die Besatzung zum gemeldeten Schadensort. Vor Ort angekommen erkundete die Gruppenführerin die Einsatzlage. Lichterloh brannte ein Haufen mit Holzabfällen. Deswegen baute der Wassertrupp die Wasserversorgung auf, der Angriffstrupp ging mit eigens für das Wochenende gebauten Atemschutzgeräten zur Brandbekämpfung vor. Die Jugendlichen hatten den Brand dank der guten Zusammenarbeit schnell im Griff. Zur Entdeckung von eventuellen Glutnestern kam auch die Wärmebildkamera zum Einsatz. Anschließend erklärte die Gruppenführerin den Einsatz für beendet und der Rückweg wurde angetreten.
Nach einer kurzen Schlafeinheit ertönten gegen 1:00 Uhr schon wieder die Melder. Diesmal handelte es sich um einen fiktiven Hilfeleistungseinsatz in der Gemarkung Herleshausen. Dort breitete sich nach einem Verkehrsunfall eine Ölspur aus, welche sofort beseitigt werden musste. Die Jugendlichen sorgten für die Sicherheit, indem sie den Verkehr absicherten und die Betriebsstoffe aufnahmen. Unter dem wachsamen Augen des Gruppenführers wurden die Tätigkeiten ausgeführt. Nach einer guten Stunde wurde der Einsatz beendet und es wurde wieder einmal zurück zum Feuerwehrhaus gefahren.Viel Schlaf bekamen die Jugendlichen jedoch nicht, denn um 4:00 Uhr hieß es erneut Ausrücken zu einem Schadensereignis. Jetzt ging es zu einem Brandeinsatz im Bereich des Seniorenheimes „Heidelberger Hof“ in Altefeld. Mit allen Fahrzeugen ausgerückt hieß es kurz vor dem Objekt über Funk durch den stellvertretenden Gemeindebrandinspektor ,,Lageerkundung vor Ort vorgenommen, Fehlalarm der Brandmeldeanlage, Einsatzende für Herleshausen“. Mit ein paar müden Nachwuchskräften ging es wieder zurück nach Herleshausen.
Nur zwei Stunden später lösten die Melder schon wieder aus. Nach einem Blick auf den Monitor wurde die Hilfe der Feuerwehr am Kleinsportfeld benötigt. Dort musste ein verwirrter Fußballfan aus einem Geländer befreit werden. Auf Anweisung des Gruppenführers baute der Wassertrupp einen Hubschrauberlandeplatz auf. Der Melder leistete Erste Hilfe bei dem Patienten. Der Angriffstrupp bereitete eine Geräteablage vor und befreite anschließend die eingeklemmte Person mit Hilfe des Spreizers. Anschließend wurde die Person auf einem Spinnboard fixiert und zum Hubschrauberlandeplatz transportiert. Nach einer kurzen Nachbesprechung wurde auch dieser Einsatz erfolgreich beendet.
Nach der anstrengenden Nacht freuten sich die Mädels und Jungs auf ein ausgiebiges Frühstück, welches perfekt von der Jugendwartin Susanne Carl hergerichtet wurde. Hochmotiviert ging es entsprechend zum nächsten Einsatz. Diesmal benötigte ein Bauarbeiter die schnelle Hilfe. Beim Wechseln einer Baggerschaufel wurde er unter dem schweren Gewicht eingeklemmt. Auch jetzt ging es darum, die Person so schnell wie möglich zu befreien. Erneut kam der Spreizer zum Einsatz. Die Schaufel wurde angehoben und mittels Unterbaurüstholz gegen ein Abrutschen gesichert. Nach dem Ende dieses Einsatzes ging es überraschend sofort weiter. Nach starkem Regen und Gewitter stand der Keller des Schwimmbades unter Wasser. Zügig eilten die Jugendlichen zum Schadensort. Nach kurzer Überlegung wurde die Tauchpumpe eingesetzt. Nach wenigen Sekunden war das Wasser auch schon aus dem Keller heraus und das Einsatzziel erreicht.
Nach Wiedereintreffen am Feuerwehrhaus wurden die Schlafplätze abgebaut und der Schulungsraum aufgeräumt. Zum Abschluss des Einsatzwochenendes wartete aber noch ein besonderes Highlight – die gemeinsame Alarmübung mit der Einsatzabteilung stand unmittelbar bevor. Diesmal wurden sogar die Sirenen ausgelöst. Auf dem Monitor wurde angezeigt, dass es sich um einen Schuppenbrand im Bereich des Friedhofes handelte. Alle Einsatzfahrzeuge wurden besetzt und die Einsatzkräfte eilten zum Brandobjekt. Neben der Wasserversorgung aus den Fahrzeugtanks wurde eine Saugleitung für die Wasserentnahme aus dem Bach aufgebaut. Parallel wurde der Schuppenbrand mit drei Strahlrohren bekämpft. Durch den strukturierten Einsatz war auch dieser Brand schnell gelöscht. Nach dem Verladen der Ausrüstung ging es ein letztes Mal zurück zum Feuerwehrhaus.
Dort angekommen wurde das Einsatzwochenende noch einmal nachbesprochen. Aufgrund der strahlenden Gesichter der Jugendfeuerwehrmitglieder wurde deutlich, dass es zwar anstrengend, aber auch mit viel Spaß verbunden war. Zum Abschluss wurden die Kinder und Jugendlichen, die Eltern sowie die Mitglieder der Einsatzabteilung zum gemeinsamen Grillen eingeladen. Hierbei wurde natürlich der Wunsch geäußert, ein derartiges Wochenende auch im nächsten Jahr wieder durchzuführen.
„Einen großen Dank gilt allen, die das Einsatzwochenende vorbereitet haben und letztlich dafür sorgten, dass wir so zwei aufregende Tage erleben durften“ fasste Maximilian Carl, Pressewart der Jugendfeuerwehr, abschließend zusammen. Dies trifft natürlich besonders auf Andreas Deist und André Popp zu. „Danke, dass ihr Euch die Zeit genommen und dieses Spektakel organisiert habt!“
Habt ihr nicht auch Lust auf eine spannende Tätigkeit bei der Jugendfeuerwehr? Bei uns finden laufend coole Aktionen statt. Wir freuen uns deshalb immer wieder über weitere Kinder und Jugendliche, die Bock auf Jugendfeuerwehr haben. Interessierte zwischen 10 und 17 Jahren sind bei uns herzlich willkommen. Unser Übungsdienst beginnt wieder nach den hessischen Sommerferien. Treffpunkt ist dann immer freitags um 18:00 Uhr am Feuerwehrhaus. Kommt einfach vorbei…
Text: M. Carl (Pressewart der Jugendfeuerwehr)
Bilder: S. Carl, A. Deist, A. Popp
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