Zur traditionellen Alarmübung mit Lauchröden und Unterellen ging es am 02.10. an den Kindergarten und das Sportlerheim am Lauchröder Sportplatz. Begleitet wurde die Übung erstmals durch ein Fernsehteam des ZDF aus dem Regionalstudio Erfurt.
Kurz nach 18Uhr heulten die Sirenen in Lauchröden auf…je nach Stand des Windes kann das in Herleshausen recht laut wahrgenommen werden. Kurze Zeit später wurde auch in Herleshausen der dreimal auf- und abschwellende Ton für einen Feuerwehralarm durch die Leitstelle ausgelöst. Über Funk kam die Meldung: F2Y, das heisst übersetzt soviel wie Feuer 2 (mittlerer Brand) mit Menschenleben in Gefahr. Dies bedeutet, dass sich noch Personen im Gefahrenbereich von Rauch und Feuer befinden. Hier reichen bereits zwei bis drei tiefe Atemzüge vom giftigen Brandrauch um das Bewusstsein zu verlieren. Die kürzeste und schnellste Verbindung nach Lauchröden führt durch die Lauchröder Straße über die Werra-Brücke. Da diese für den Verkehr mittels Sperrpoller blockiert ist, muss seitens der Feuerwehr die Anlage erst geöffnet werden. Das kostete natürlich Zeit und führt zu zwei Stopps vor und hinter der Brücke. Nachdem der Einsatzleitwagen den Weg frei gemacht hat, ging es zusammen mit den beiden Großfahrzeugen in Richtung Sportplatz. Dort wartet der Einsatzleiter aus Lauchröden, zusammen mit dem TV-Team des ZDF, um den Einsatzauftrag für die Herleshäuser Wehr bekannt zu geben.
Insgesamt gab es zwei Einsatzabschnitte abzuarbeiten. Das Tanklöschfahrzeug kümmerte sich um die Wasserversorgung aus dem Flüsschen “Elte”, das Löschgruppenfahrzeug sollte eine Menschenrettung mit Brandbekämpfung im Sportlerheim durchführen. Bei der Wasserentnahme aus dem offenen Gewässer kam die neue Staustufe “Biber” zum Einsatz und konnte ausführlich getestet werden. Mittels mehreren hundert Metern B-Schlauch stellte man eine vom Hydrantennetz unabhängige Wasserversorgung für den Angrifftrupp zum Innenangriff zur Verfügung. Nachdem das Wasser am Verteiler angekommen war, konnte der Trupp mittels Wärmebildkamera, Hohlstrahlrohr und Fluchthauben zur Menschenrettung vorgehen. Insgesamt wurden drei Kinder in dem Gebäude vermisst. Schnell wurden zwei Vermisste gefunden. Das dritte Kind blieb vermisst. Um hier eine Rettung zu ermöglichen, musste erst die Brandbekämpfung durchgeführt werden, da es sich hinter dem Brandherd aufgehalten hat. Nachdem das “Feuer” gelöscht war, konnte auch die letzte Person mittels Fluchthaube aus dem mit Disconebel verrauchten Gebäude befreit werden. Die “Opfer” wurden von den Kindern der Jugendfeuerwehr gespielt und haben so erheblich zur Realitätsnähe beigetragen. Zum Schluss musste noch mittels Lüfter der letzte Disconebel aus dem Gebäude “geblasen” werden. Durch eine Zu- und Abluftöffnung wurde ein Luftstrom erzeugt, der recht schnell die letzten Rauchschwaden aus dem Gebäude befördert hat. Im angrenzenden Kindergarten (Einsatzabschnitt von Lauchröden und Unterellen) haben wir auch noch eine Lüftung durchgeführt, sodass auch das Gebäude wieder “rauchfrei” an die Betreiber übergeben werden konnte.
Bei der Manöverkritik durch den Einsatzleiter aus Lauchröden wurden Unstimmigkeiten bei der Kommunikation angesprochen. Da nun beide Bundesländer den Digitalfunk nutzen, aber im Einsatzstellenfunk die gleichen Kanäle zugeteilt bekommen haben, mussten Ersatzkanäle geschaltet werden. Die Kommunikation zur Leitstelle Wartburgkreis hat zur Übung nicht geklappt und wird im nächsten Übungsdienst nochmal auf der Agenda stehen. Ansonsten war die Übung wieder für alle Einsatzkräfte lehrreich, man hat gelernt, geprobt und Wissen vertieft – und das Wichtigste – zusammen das Einsatzziel erreicht. Seit 33 Jahren hält man an der Tradition fest, die nun auch im realen Einsatzdienst erste Früchte trägt. Die Wehr aus Herleshausen ist bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen und Brandeinsätzen ab F2 in der ersten Alarmierung mit dabei. So können wir zeitnah, schnell und unbürokratisch Hilfe leisten wo sie notwendig ist – auch über Landesgrenzen hinaus. So muss das sein!
(dha)
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