Die nach der Feuerwehrdienstvorschrift geforderte jährliche Atemschutz-Ausbildung wurde am vergangenen Wochenende durch die beiden Ausbilder Andre Popp und Andreas Deist für alle Ortsteilwehren am Standort Herleshausen durchgeführt. Trotz der extrem hohen sommerlichen Temperaturen von 36Grad hatten sich 17 Geräteträger und 6 weitere Einsatzkräfte eingefunden. Im theoretischen Teil ging es um die Einsatzgrundsätze im Atemschutz, die richtige Vorgehensweise des Rettungstrupps und was bei der Rettung der eigenen Einsatzkräfte unter Atemschutz an zusätzlicher Ausrüstung benötigt wird. Wartung und Pflege sowie die Kontrolle der zum Einsatz kommenden Atemschutzgeräte gehörten ebenso zu den Themenschwerpunkten, wie die Atemschutzüberwachung. Die zuvor gebildeten vier Arbeitsgruppen mussten über die einzelnen Themen eine Ausarbeitung anfertigen, die dann im Gruppenreferat den anwesenden Teilnehmern vorgestellt wurde.
Die praktische Ausbildung begann am Samstag. An zwei Ausbildungsstationen mussten die Teilnehmer dann zeigen, was sie zuvor im theoretischen Teil und während der Atemschutzgeräteträgerausbildung gelernt hatten. Unter den kritischen Augen der beiden Ausbilder und dem Gemeindebrandinspektor Udo Schulz musste bei einem simulierten Zimmerbrand das richtige Eindringen in den Raum gezeigt werden. Bevor der Trupp den Raum betritt, muss die Temperaturkontrolle am Türblatt, durch Handrückenauflegen im unteren Türbereich, erfolgen. Hierdurch erhält der Geräteträger bereits erste Informationen für das weitere Vorgehen. Ein warmes Türblatt verrät dem eindringenden Trupp, dass im dahinterliegenden Zimmer bereits eine Verbrennung stattgefunden haben muss. Brandrauchausbreitung und die Zufuhr von Sauerstoff muss beim anschließenden Öffnen der Tür auf ein Minimum beschränkt werden. Die Absprache im Trupp ist daher sehr wichtig. Während der Truppführer die Tür aus der Deckung heraus öffnet, dringt der Truppmann mit Wasser am Hohlstrahlrohr kurz in das Zimmer ein und leitet durch die gezielte Abgabe von drei Wassersprühstrahlimpulsen an die Decke den sog. Temperaturcheck ein. Hierdurch kann bereits die Raumtemperatur der unvollkommenen Verbrennung gesenkt werden, um einem plötzlichen Brandausbruch durch Sauerstoffzufuhr zuvor zu kommen. Gleichzeitig erfolgt eine erste Momentaufnahme der beiden Einsatzkräfte durch Blick in das Zimmer. Die Tür wird wieder geschlossen und die erhaltenen Eindrücke kurz ausgewertet. Jetzt dringt der Trupp als eine geschlossene Einheit in das Zimmer ein. Wasserimpulse werden ständig an die Zimmerdecke abgegeben, um so eine ständige Temperaturkontrolle zu haben. Kommt der Wassersprühnebel von der Zimmerdecke zurück, zeigt es dem Trupp, dass keine kritische Brandtemperatur mehr vorliegt. Die Personensuche im Zimmer, mit anschließender Brandbekämpfung, wird nach dem gleichen Muster weiter durchgeführt bis die Person und/oder die Brandstelle im Raum ausfindig gemacht werden kann.
Durch den Ausbilder wurde dann plötzlich dem Trupp zugerufen, dass eine explosionsartige Durchzündung (Flash-Over) vorliegt. Jetzt kommt es auf jede Sekunde und jedem Handgriff an, denn der Trupp muss sich in einer solchen Lage vor der heranrollenden Feuerwalze selbst schützen. Das Hohlstrahlrohr muss nun so geführt werden, dass sich der abgebende Wassersprühstrahl wie eine schützende Glocke zwischen dem Trupp und der Feuerwalze aufbaut. Auf dem Rücken liegend robbt so der Trupp zurück Richtung Ausgang.
In der zweiten Ausbildungsstation wurde den Teilnehmern die Handhabung der Hohlstrahlrohre gezeigt, wie z. B. die Wasserabgabemenge eingestellt und verschiedene Sprühstrahlbilder abgegeben werden. Auf Zuruf des Ausbilders mussten dann von jedem Teilnehmer einzelne Sprühbilder auf einen vorher festgelegten Bereich abgegeben werden.
Insgesamt hat es allen Teilnehmern wieder viel Spaß bereitet. Trotz der Hitze haben sich alle Kameraden hervorragend präsentiert. Das Übungsziel wurde vollumfänglich erreicht. GBI Udo Schulz dankte abschließend den Ausbildern Andre Popp und Andreas Deist für die hervorragende Unterweisung.
Teilgenommen haben folgende Kameraden:
Udo Schulz, Michael Ruch, Andre Popp, Andreas Deist, Florian Deist, Niklas Schulz, Patrick Zeugner, Matthias Wittich, Robert Klärner, Martin Stier (Herleshausen)
Sebastian Braun, Christian Walter, Johannes Walter, Stefan Führer, Rainer Müller, Stefan Fischer, Marina Walter (Wommen)
Jürgen Lang, Matthias Sömmer (Altefeld)
Bernd Carl, Timm Reckelkamm (Breitzbach)
Karsten Wittich, Tobias Martin (Willershausen)
Bernd Börner (Schutzbereich-Brandenfels)
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