Brand im 1. Obergeschoss im Hainertor 3 – Firma Triebstein. Aufgrund des Feuerscheins verliert ein PKW-Fahrer die Kontrolle und prallt seitlich gegen die Rampe, im Motorraum entsteht eine Rauchentwicklung. Der Fahrer bleibt im Fahrzeug eingeschlossen und kann sich nicht selbst befreien. Für die Mitarbeiterin war dies zu viel, sie verliert bei dem Verlassen des Gebäudes das Bewusstsein. Mit dieser Lage wurden die Einsatzkräfte aus Wommen und Herleshausen bei der Alarmübung am vergangenen Freitag konfrontiert. André Popp und Andreas Deist bereiteten vorbildlich das Szenario aus, so dass die Übungslage bis zur Alarmierung geheim blieb. Den beiden Übungsleitern gelang es, die Übung so realistisch wie möglich darzustellen. Hierzu trug aber auch bei, dass nur wenige Atemschutzgeräteträger beim Ausrücken zur Verfügung standen. Im Ernstfall hätten deswegen sofort weitere Feuerwehren mit Atemschutzgeräteträgern alarmiert werden müssen.
Am vergangenen Freitag übernahmen aber die anwesenden 32 Brandschützer aus Herleshausen und Wommen die Herausforderung. Daniel Harseim agierte als Einsatzleiter, ihm zur Seite standen die Gruppenführer Heiko Schmidt, Sven Witzel, Dirk Bodenstein und Rainer Müller. Zügig wurde zunächst die bewusstlose Mitarbeiterin aus dem Gefahrenbereich transportiert und dem Rettungsdienst übergeben. Gleichzeitig gingen zwei Trupps unter Atemschutz über eine Steckleiter in das Gebäude vor und leiteten die Löscharbeiten ein. Außerhalb des Gebäudes musste zusätzlich das verunglückte Fahrzeug gelöscht und stabilisiert werden, um anschließend den PKW-Fahrer über den Kofferraum zu retten. Auch hierfür mussten die Einsatzkräfte zwingend unter Atemschutz vorgehen. Aufgrund der angespannten Schadenslage wurde der Kreuzungsbereich während der akuten Phase vollgesperrt. Mit Spannung verfolgten viele Zuschauer das Geschehen. Nach ca. 10 Minuten konnte auch der Fahrer aus dem PKW befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden. Anschließend wurde auch die Brandbekämpfung im Gebäude erfolgreich beendet. Im direkten Anschluss, also nach etwa 20 Minuten, konnte die Ortsdurchfahrt wieder freigegeben werden.
Besonders interessiert zeigten sich die anwesenden Kinder, welche mit einer kleinen Rundfahrt belohnt wurden. Nach den Aufräumarbeiten trafen sich die Kameradinnen und Kameraden der beiden Ortsteilfeuerwehren am Feuerwehrhaus Herleshausen. Nach der Übungsnachbesprechung wurde zum gemütlichen Teil übergegangen. Aufgrund des hervorragenden Wetters stand dem diesjährigen Angrillen nichts im Wege. Im Fokus stand hierbei natürlich die Kameradschaftspflege – denn nur gemeinsam sind wir stark!
Zusammenfassend zeigten sich die Teilnehmer mit der realitätsnahen Übung äußerst zufrieden. Eine Übung ist letztlich auch dafür da, um bestehende Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Dies traf diesmal besonders auf die Erkundung, die Ordnung des Raumes sowie auf die zu geringe Anzahl an Atemschutzgeräteträgern zu. Insgesamt konnte aber festgestellt werden, dass die Feuerwehren aus Wommen und Herleshausen für solche Einsatzlagen gut vorbereitet sind. Der Dank geht an dieser Stelle insbesondere an André Popp und Andreas Deist für die Ausarbeitung.
Bedanken möchten wir uns aber auch bei der Firma Triebstein für die Bereitstellung des Objektes sowie bei Familie Pfaffl für die Nutzung des Grundstückes. In diesem Jahr plant die Feuerwehr Herleshausen noch drei weitere Alarmübungen. Hierbei sind wir immer dankbar, wenn Grundstücksbesitzer entsprechende Objekte zur Verfügung stellen. Diesbezüglich nehmen wir Rückmeldungen gerne entgegen.
Text: M. Mißler
Bilder: L. Ackermann
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