Als Retter gekommen, als Engel gegangen

Wer die letzten Wochen Feuerwehren oder Einsatzkräfte in der Freundesliste hat, schaut auf ein Meer aus Kerzen und Trauerflor. Für Außenstehende ist vielleicht nicht ganz nachvollziehbar warum, deswegen möchten wir ein paar Worte dazu schreiben.

Was ist passiert?

In Sankt Augustin sind zwei Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr bei einem Feuerwehreinsatz ums Leben gekommen. Laut Berichten bildeten die Beiden den sogenannten Angriffstrupp im Innenangriff. Bei einem Feuer sind das die beiden ersten Kräfte, die ausgerüstet mit Schutzbekleidung und einem Atemschutzgerät, direkt in das brennende Gebäude gehen.

Hierfür ist eine besondere Ausbildung und stetige Weiterbildung erforderlich, da es eine der gefährlichsten Tätigkeiten in der Feuerwehr ist. Die Schutzbekleidung hält extreme Hitze ab und das Atemschutzgerät versorgt die Einsatzkräfte mit Atemluft aus einer mitgeführten Flasche, zumindest für eine begrenzte Zeit von knapp 30 Minuten. Was genau dazu führte, dass die beiden Einsatzkräfte das Gebäude nicht mehr lebend verlassen konnten, werden hoffentlich die Ermittlungen zeigen, hier wollen wir keine Vermutungen anstellen.

Jede Einsatzkraft unter Atemschutz weiß um die besondere Gefährdung, die ein solcher Einsatz mitbringt. Trotzdem kann jede Bürgerin und jeder Bürger darauf vertrauen, wenn man den Notruf wählt, dass jemand kommt, der bereit ist freiwillig dieses Risiko für einen Fremden einzugehen um zu helfen. So funktionieren die 22020 freiwilligen Feuerwehren – aber nur so lange, wie es noch Freiwillige gibt.

Das schlimmste was einer Feuerwehr passieren kann, ist nicht mit allen Einsatzkräften gesund aus dem Einsatz zurück zu kommen, den eigenen Kameraden nicht mehr helfen zu können und ohnmächtig daneben zu stehen. Und so sind auch wir in Gedanken bei den Kameradinnen und Kameraden in Sankt Augustin, die um eine Kameradin und einen Kameraden trauern sowie in Biebesheim, die vergangene Woche ebenfalls einen Kameraden während eines Waldbrand-Einsatzes verloren haben.

Wir wünschen euch und allen Nahestehenden die Kraft, die Geschehnisse zu verarbeiten.

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Veröffentlicht unter Allgemeines

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